Dr. Andreas ThieleFachpsychologe für Rechtspsychologie BDP/DGPsRechtspsychologischeGutachten
Gutachtenaufbau |
--> Methoden
Bei der Erstellung von Kriminialprognosen und Schuldfähigkeitgutachten werden die relevanten Mindestanforderungen zugrunde gelegt.
Boetticher, A., Nedopil, N,; Bosinski, A.G. & Saß, H. (2005). Mindestanforderungen für Schuldfähigkeitsgutachten. NStZ 25/2, 57-62.
Boeticher, A., Kröber, H.-L.; Müller-Isberner, R.; Böhm, K.M.; Müller-Metz, R. & Wolf, T. (2006). Mindestanforderungen für Prognosegutachten. NStZ 26/10, 537-544.
Kriminalprognose
Auswertung der zugesandten Akten unter psychologischen und prognostischen Gesichtpunkten und Hinzuziehung von weiteren relevanten Akten (Ermittlungskaten, Gefangenepersonlakten, Gesundheitsakten, Behandlungsberichte)
In der Regel mindestens zwei Untersuchungstermine mit den Zubegutachtenden
Erhebungs- und Beurteilungsmethoden: Exploration, testpsychologische Diagnostik, standardisierte Prognoseinstrumente
Integrative Prognose unter Berücksichtigung der statistisch-aktuarischen Prognose und der individuellen Prognose (individuelle Handlungs- und Delinquenztheorie)
Schuldfähigkeit
Auswertung der zugesandten Akten unter psychologischen und prognostischen Gesichtpunkten und Hinzuziehung von weiteren relevanten Akten
In der Regel mindestens zwei Untersuchungstermine mit den Zubegutachtenden
Erhebungs- und Beurteilungsmethoden: Exploration, testpsychologische Diagnostik (hier insbesondere Intelligenzdiagnostik / Leistungs- und Funktionsdiagnostik)
Klinische Diagnostik auf der Grundlage der relevanten Klassifikationssysteme
Zuordnung zu den Eingangsmerkmalen der §§20/21 StGB und psychologische Beurteiung der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit
ggf. prognostische Einschätzung zur Beurteilung von Gefährlichkeit (§63 StGB) oder Hang/Aussicht auf Therapieerfolg (§64 StGB) |